Der Kreisfeuerwehrverband ehrt verdiente Mitglieder

02.12.2025

Eine richtungsweisende Entscheidung nannte Landrat Klaus Peter Söllner die Installation des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Kulmbach im Jahr 1993. Seitdem hat sich einiges verändert. „aber gerade in den letzten Jahren, entwickelt sich der KFV weiter und ist für die ihm vorliegenden Aufgaben gut ausgestellt“, konstatierte Söllner. Auch der für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zuständige Abteilungsleiter am Landratsamt Kulmbach, Oliver Hempfling, wusste um die stimmgewaltige Kraft der Feuerwehren, die durch die Arbeit des Kreisfeuerwehrverbandes für ihre Anliegen über den Bezirksfeuerwehr- und Landesfeuerwehrverband direkt in München und Berlin Gehör bekommen.
Nicht zuletzt der in diesem Jahr neu aufgestellte, internationale Verband CTIF unter dem derzeitigen Vorsitz den Präsidenten des deutschen Feuerwehrverbands Karl-Heinz Banse, sorgt für Klarheit und Zukunftsgestaltung, nun auch auf EU-Ebene.
Verbandsvorsitzender Stefan Härtlein ging auf die vielfältigen Aufgaben der einzelnen Fachbereiche ein. Ein besonderes Augenmerk nehmen dabei immer wieder die Kinder- und Jugendfeuerwehren, aber auch die Öffentlichkeitsarbeit und der Katastrophenschutz ein. Um einen neuen Bereich handelt es sich jedoch beim neu aufgestellten Fachbereich Brandschutz und Feuerwehrgeschichte, indem markante Daten zur Historie festgehalten werden.
Stellvertretender Verbandsvorsitzender Yves Wächter trug die Laudatio für einen hochverdienten Feuerwehrler vor.  Volker Kirschenlohr von der Feuerwehr Eppenreuth erhielt für sein unermüdliches Wirken in seiner Heimatwehr und dem Kreisfeuerwehrverband Kulmbach das Feuerwehrehrenzeichen in Silber, das ihm vom Verbandsvorsitzenden übereicht und durch dessen weiteren Stellvertreter, Horst Tempel, angeheftet wurde. Seit 1986 ist Kirschenlohr mit Leib und Seele in der Freiwilligen Feuerwehr Eppenreuth engagiert und ist neben seiner aktiven Zeit auch als Vorstand tätig, inzwischen seit fast 40 Jahren. Eine von Volker Kirschenlohr privat erworbene große Scheune in der Ortsmitte von Eppenreuth wurde von ihm, zusammen mit seiner Feuerwehr so umgestaltet, dass der Raum seit vier Jahren als Feststadel für die kulturellen Aktivitäten nutzbar ist. So konnte auch die 150-Jahr Feier der Feuerwehr dort abgehalten werden. Nachdem die Feuerwehr Eppenreuth nicht über einen eigenen Schulungs- und Aufenthaltsraum verfügt, stellte Kirschenlohr die Räume im Untergeschoss seiner Feuerwehr zur Verfügung. Seit knapp zwei Jahren wird nun der ehemalige Kuhstall mit sehr viel Eigenleistung von seinen Feuerwehrkameraden und ihm, mit Küche und Toiletten aus- und umgebaut.
Sichtlich überrascht nahm auch Yves Wächter eine Ehrung entgegen, mit der er nicht gerechnet hatte. Auch er erhielt das Feuerwehrehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber. Stefan Härtlein hielt die Laudatio und überreichte die Auszeichnung an seinen Stellvertreter im Kreisfeuerwehrverband Kulmbach, dem derzeit 78 Ortsfeuerwehren angeschlossen sind. Wächter ist seit 1991 bei der Feuerwehr und hat dort Karriere gemacht. Er war Kommandant, wurde 2016 Kreisbrandmeister und im Jahr 2022 ist er zum Kreisbrandinspektor ernannt worden. Wächter ist seit 2015 zudem der Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Kulmbach und immer dann zuständig, wenn es bei größeren Ereignissen gilt, die Einsätze der Feuerwehren zu schildern und mit Medienvertretern zu kommunizieren. Yves Wächter ist außerdem Schiedsrichter, Ausbilder in der Feuerwehr, Psychosozialer Notfallversorger, Rettungsschwimmer, Brandschutz- und Gefahrgutbeauftragter und Verbandsführer. Wächter engagiert sich seit Jahrzehnten für den Kreisfeuerwehrverband Kulmbach und ist auch auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene ein geschätzter Ansprechpartner.
Die dritte Ehrung ging aus der Hand von Horst Tempel an Niklas Hoffmann aus Wirsberg. Er war am 22. Februar 2024 mit Frau und zwei Kleinkindern gerade auf dem Weg ins Hallenbad, als er in einem Gebäude in der Oberen Stadt 10 in Kulmbach im Vorbeifahren Rauchentwicklung bemerkte. Die Feuerwehr war zu diesem Zeitpunkt noch nicht am Ort des Geschehens. Niklas Hoffmann stoppte sein Auto und rannte sofort in das große Gebäude, um nach Personen zu suchen, die möglicherweise in Gefahr sein könnten. Im dritten Stock fand er eine Frau mit Kind, die der deutschen Sprache nicht mächtig war, in einem bereits verrauchten Zimmer, das direkt neben der Brandwohnung lag. Niklas Hoffmann brachte die Frau und ihr Kind ins Freie. Für seinen Einsatz erhielt der Wirsberger Feuerwehrmann das ä Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes.
Sarah Kempf von der Feuerwehr Thurnau wurde anschließend mit einer überwältigenden Mehrheit von der Verbandsversammlung als Beisitzerin in den Vorstand gewählt. Als Kassenprüfer wurden Matthias Angermann und Manuel Gumtow wiedergewählt.
 

Text: Melitta Burger

Bilder: KFV Kulmbach